Verbände

21.11.2023
ProKlima, Markus Maurer / PW

Gemeinsam – das Zauberwort des 1. SGPT

Die Premiere des durch ProKlima und Die Planer, SWKI neu lancierten "Schweizer Gebäudetechnik und Planertag" darf als Erfolg gewertet werden. Die mehr als 200 Teilnehmenden erlebten spannende Referate und Diskussionen.

Mit dem Startreferat von Sven Körner zum Thema KI, Chancen und Gefahren, wurden die Teilnehmer richtig wachgerüttelt. Im Zentrum der Podiumsdiskussion stand der aktuelle Fachkräftemangel, welcher auch die Erreichung der Energieziele massgeblich beeinflusst. Eingeleitet wurde dieses Panel durch das Einstiegsreferat von Patrick Kutschera, welcher das Gemeinschaftsprojekt Bildungsoffensive Gebäude beleuchtete. Die Wichtigkeit einer gelebten Fehlerkultur bewiesen die Referate von Julien Fölling und Daniel Senn. Unter der Rubrik Fuck Up-Sessions stellten sie misslungene Projekte vor und machten auf die daraus gewonnenen Learnings aufmerksam. Dass die richtige Planung und Umsetzung bei einem Projekt von zentraler Wichtigkeit ist, zeigten die Ausführungen von Reto Vital, stv. Gesamtprojektleiter BB12 Inselspital Bern. Mit den zukünftigen Möglichkeiten der Solartechnik folgte abschliessend durch Raphaël Domjan ein fantastischer Blick in die nahe Zukunft.
Mit der Lancierung des 1. Schweizer Gebäudetechnik und Planertags (ehemals «Kadertag Gebäudetechnik») beschritten die beiden Verbände ProKlima und Die Planer, SWKI am 7. November 2023 einen neuen gemeinsamen Weg. Das Wort «gemeinsam» sorgte am SGPT auch für den roten Faden. Nach der Begrüssung durch die beiden Präsidenten Timo Alber (ProKlima) und Daniel Bührer (Die Planer, SWKI) durfte der Moderator Michael Sokoll gleich ein Feuerwerk ankündigen. Sven Körner nahm die mehr als 200 Teilnehmer mit in die Welt der künstlichen Intelligenz und machte Mut diese bereits allgegenwärtige Technik anzunehmen und sie zum eigenen Nutzen anzuwenden: «Schwere Dinge für den Menschen sind für die Maschine einfach. Einfache Dinge für den Menschen sind für die Maschine schwierig»

 

Fachkräftemangel
Als Einstieg zur Podiumsdiskussion Fachkräftemangel informierte Patrick Kutschera, Geschäftsführer Energie Schweiz, über den Stand des Gemeinschaftsprojekts Bildungsoffensive Gebäude. Die erstellte Roadmap mit rund 32 Massnahmen soll der Baubranche helfen, die fehlenden Fachkräfte zu mobilisieren. Kutschera machte darauf aufmerksam, dass EnergieSchweiz hilfestellend zur Seite steht. Für die Umsetzung sind jedoch die Branchen gefordert. Unter der Leitung von Franziska Ryser (Präsidentin KGTV) bestritten die Podiumsdiskussion Mirjam Brassel (BBZ), Beat Waeber (Riedo Clima AG), Markus Maurer (Seven-Air Gebr. Meyer AG, ProKlima) und Patrick Kutschera (BFE). Die Diskussion bestätigte den Handlungsbedarf und liess auch konkrete Ideen aufblitzen. Unter anderem wurde auch der Quereinstieg beleuchtet, welcher durch die Arbeitgeber gefördert wird. Eine weitere Thematik sind die fehlenden praxisorientierten Lehrkräfte, welche idealerweise aus der Branche rekrutiert werden sollen. Unbestritten ist auch der wertvolle Beitrag der Schulen. Die Idee, bereits in der Grundschule aktiv zu werden, fand in der Diskussion keinen Konsens. Einigkeit herrscht jedoch bei der Aussage, dass die Lösung des Fachkräftemangels nur mit einem starken Miteinander gefunden werden kann.

Fehlerkultur
Unter dem Begriff «Fuck Up-Session» gaben Julien Fölling (Oppermann Suisse AG) und Daniel Senn (Belimo AG) Einblicke in Projekte, welche so richtig „in die Hose“ gingen. Bei beiden Projekten waren ungenügende Abklärungen beim Start, die fehlende Kommunikation und der fehlende Einbezug der Mitarbeitenden für das Scheitern mitverantwortlich. Das Learning aus diesen Beiträgen ist, dass mit einer gelebten Fehlerkultur solche Projekte den Unternehmenserfolg positiv beeinflussen können. Zitat Julien Fölling: «Machen sie es gut, nein, machen sie es besser».

 

Nachhaltigkeit am Inselspital Bern
Beeindruckend waren dann die Ausführungen von Reto Vital zum Grossprojekt Neubau Anna-Seiler-Haus des Inselspitals Bern. Dieses Projekt konnte sowohl terminlich wie auch finanziell gemäss den definierten Vorgaben erfolgreich abgeschlossen werden. Von Seite der Bauherrschaft wurde auf ein internes Projektteam gesetzt. Dieser Entscheid war einer der Erfolgsfaktoren.

 

SIA-Normen
Einen erfolgreichen Projektverlauf kann auch durch den Einsatz von Normen begünstigt werden. David Burkhardt, Normenverantwortlicher von ProKlima, gab in seinen Ausführungen einen Überblick über den Stand der SIA-Normen. Gleichzeitig forderte er auch die Teilnehmenden auf, sich bei der Neuerstellung und Überarbeitung von Normen in Arbeitsgruppen zu engagieren.

 

Solar unterwegs auf dem Wasser und in der Stratosphäre
Für das futuristische Schlussbouquet sorgte Raphaël Domjan. Der Schweizer Solarenergiepionier berichtete über seine erfolgreiche Weltumrundung mit seinem Solarboot. Dass es wichtig ist, dass man im Leben eine Vision hat, bewies er mit dem geplanten Projekt SolarStratus. Sein Ziel: Mit einem Solarflugzeug erstmals in der Stratosphäre zu fliegen. Entscheidend für den Erfolg ist auch hier das gute Zusammenspiel des gesamten Teams.

 

2. SGPT im November 2024
Mit dem Schlusswort dankten Timo Alber und Daniel Bührer den Anwesenden für ihre Teilnahme und speziell den Sponsoren, ohne die diese Tagung nicht finanzierbar wäre. Aufgrund des Grundtenors der Teilnehmenden kann davon ausgegangen werden, dass im Jahr 2024 der 2. SGPT folgen wird. Provisorisch empfiehlt es sich, den 5. November 2024 zu reservieren.

 

Download der Präsentationen


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